Let's haul Patrick to Kiel

Liebe Freunde des Banjos und der akustischen Musik im allgemeinen,
es freut mich sehr, dass ihr den Weg zu diesem Blog gefunden habt.



Bevor ich euch verraten werde worum es bei dem Projekt...
"Let's haul Patrick to Kiel"
...geht werde ich eine kurze Vorgeschichte erzählen.
(wer keine Lust hat soviel zu lesen, soll ja solche Menschen im Internet geben, kann runterscrollen bis "Das Projekt")


Vorgeschichte:

Seit ca. zwei Jahren bin ich dem Five-String-Banjo verfallen.
Nicht unbedingt nur dem Bluegrass-Sound, der mit einer Zwei-Finger-plus-Daumen-und-das-ganze-noch-mit -Metallpicks-Technik gespielt wird, sondern dem sogenannten Old-Time-Banjo.
Das wird gespielt auf einem sog. Open-Back-Banjo (also ohne Resonator). Deshalb klingt dieses Banjo nicht so laut und schrill - Fans der anderen Sparte würden sagen, nicht so crispy - wie ein Bluegrass-Banjo, sondern eher plunky.
Kennt noch jemand Derrol Adams? Der hatte so was!
Pete Seeger auch, aber der Godfather des Folk spielte mit einer Up-Stroke-Technik. (Wie z. B. bei der Gitarre schlägt der Finger die Saite dabei von unten an, zupft also.)

Patrick Costello lehrte mich jedoch die Technik des Frailing.
Patrick Who? Wartet ab, kommt noch.
Beim Frailing, manchmal auch nach der Art, wie man die Finger beim Spielen hält, Clawhammer genannt, schlägt man die Saiten von oben nach unten an, hämmert also sozusagen auf das Banjo ein. Wenn man es richtig macht, ist das eine total rhythmische Angelegenheit, die je nach Kunstfertigkeit auch noch schön klingt. Für jemanden wie mich, der von der Gitarre her kommt, ist diese Spielweise zu Anfang beinahe widernatürlich. Es braucht einige Zeit, bis man den Grund-Schlag (auch Bump-Dit-ty genannt ) beherrscht.

Also wo würde ich so was lernen können...?
Banjo-Lehrer in Kiel? Wohl kaum.
Frailing in Kiel? Erst recht nicht.
Aber es gibt ja das Internet! Ich fand nach einiger Zeit des Umhertreibens im Netz die Seite von Patrick Costello (und seinem Vater, genannt Dear Old Dad). -
Auf der Seite auf "blog" klicken, dann rechts auf Free Books and Videos. Da ist die gesamte Open-Source ausgebreitet.-

Patrick zeigt dort mit Texten, Audios und Videos, wie man das Frailing einüben kann und was man damit alles anfangen kann (das geht von Folk über Bluegrass bis zu Blues und Pop-Songs - eben Musik aller Arten).
Die Costellos haben in Crisfield, Maryland, USA, jede Menge Workshops durchgeführt, zuletzt Ende August ein Folk-Music-Retreat.


Das Projekt:

Patrick Costello, der oben beschriebene Open-Source Banjo teacher, plant nach Europa zu reisen, um dort den Fans oder denen, die es werden wollen, das Frailing (s.o.) beizubringen. Alles nach dem Open-Source-Prinzip, nach dem er auch seine Lehrgänge im Internet anbietet. Das heißt, er will damit kein Geld verdienen, sondern seine Begeisterung für das Banjo mit anderen teilen. Folglich verlangt er keine Gebühren für seine Kurse.
Da eine Reise immer Geld kostet, ist seine Idee, dass Freunde seiner Musik from all over the world ihn einladen. Nachdem er vielen Leuten übers Internet gratis das Banjospielen beigebracht hat, finde ich diese Idee nicht nur nicht anstößig (sich einladen lassen heißt hier nicht schnorren), sondern genial. Auf diesem Wege können ihm die Leute, denen er elektronisch etwas beigebracht hat, live begegnen und in workshops, singaronds, sessions und was auch immer mit Gleichgesinnten zusammenkommen. Das Netz als Kontaktmaschine, diesmal musikalisch.


Mein Aufruf:

Das ganze klappt natürlich nur, wenn sich genug Musikbegeisterte zusammentun und für die Reisekosten zusammenlegen, für wechselnde Unterkünfte und Verpflegung sorgen etc. Nochmal, hier ist kein Abzocker am Werk, sondern jemand bietet an, seine Freude an der Musik mit anderen zu teilen.
Es sieht zur Zeit so aus, dass er evtl. noch im Oktober nach Norwegen fliegt. Von dort nach Kiel ist erstens nicht weit und zweitens dann finanzierbar, wenn sich einige Leute zusammenfinden, die das übernehmen.
Das sollte doch wohl möglich sein, oder?

Ich appelliere hiermit an alle norddeutschen Banjo-Picker, Frailer, Möchtegern-Musikanten etc. sich mit mir in Verbindung zu setzen, damit wir die Sache wuppen!

Gesucht werden nicht nur Leute, die sich durch kleinere bis mittlere Beiträge an der Finanzierung beteiligen, sondern vor allem auch Menschen, die als Anfänger oder Fortgeschrittene (durchaus beide) zusammmen mit Patrick musizieren wollen, von ihm lernen wollen, ihre Erfahrungen austauschen wollen. Wie gesagt, finanzielle Beiträge sind erwünscht, die Sessions, Workshops etc. werden aber auf jeden Fall für jeden gratis sein.


Kontakt:

Drop me an email


So, ich wünsche Euch (und mir) viele neue und schöne musikalische Erfahrungen und hoffe auf reiches Feedback!

Wolfgang

PS: Dieses Blog werde ich vorläufig hauptsächlich dazu nutzen um Euch zu berichten, wie die Sache läuft, vor allem, ob sich genug Interessenten melden. Langfristig könnte es aber ja vielleicht zu einer Vernetzung der norddeutschen Banjo Szene beitragen...!?

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ich finde die Initiative großartig. Schnappe mir meine Gitarre und komme auf jeden Fall, obwohl ich auf der Gitarre ein "bad user" bin.

Meine Einladung an alle Anfänger: traut Euch, damit ich nicht so allein bin!

Die Hilfsgitarristin
Anonym hat gesagt…
Das ist genau die richtige Einstellung für dieses Projekt! Es geht nicht darum, einen Haufen Könner um Patrick zu versammeln, die zeigen wollen, wie gut sie sind, sondern ums gemeinsame Musikmachen - und dabei voneinander lernen.